Das Hebbel-Jahrbuch erscheint – mit einer historisch bedingten Unterbrechung zwischen 1944 und 1948 – seit 1939 alljährlich und ist damit eines der ältesten dichterspezifischen Periodika überhaupt. Im Laufe dieser langen Geschichte wurden darin ungefähr 630 Beiträge von knapp 250 Autoren veröffentlicht, angefangen von Koryphäen wie Benno von Wiese, Helmut Kreuzer oder Heinrich Detering bis hin zu jungen Nachwuchswissenschaftlern, die hier ihre erste Publikationsmöglichkeit erhielten.
Im Jahrbuch werden Arbeiten zu allen Themen, allen Werken Hebbels und allen Aspekten seines Lebens, Denkens, Wirkens und Nachwirkens veröffentlicht. Es ist dabei selbst ein Spiegel der Wissenschaftsgeschichte geworden, von der ideologischen Vereinnahmung während der Nazizeit („Hebbel als nordischer Dichter“) über die Werkimmannenz der 50er und 60er Jahre, existentialistische, marxistische, formalistische Deutungen bis hin zu modernen poststrukturalistischen, feministischen, mentalitätsgeschichtlichen oder kulturpoetischen Ansätzen.
Boyens Buchverlag, Heide/Holst.,
160 Seiten, ISBN 978-3-8042-1049-3,
Preis 24,00 Euro
Das Jahrbuch erscheint alljährlich im Mai/ Juni zur Jahrestagung der Hebbel-Gesellschaft und wird Mitgliedern kostenlos zugesandt.
Inhalt 2025
- Martin Langner: Hebbel in weitem Blick. Perspektiven für eine zukünftige Forschung
- Hans-Joachim Hahn: Friedrich Hebbels Die Nibelungen. Betrachtungen zu Stil und Struktur seines Dramas
- Barbara Hindinger: „Ich fürchtete wirklich, das Vorbild möge stärker eingewirkt haben, als mir lieb seyn könnte.“ Zur Rezeption von Jean Pauls Des Feldpredigers Schmelzle Reise nach Flätz in Friedrich Hebbels Schnock
- Monika Ritzer: Hebbel und das musikalische Drama. Cornelius, Schumann, Wagner
- Zehra Gülmüş: Friedrich Hebbels Maria Magdalena im Türkischen. Übersetzungskritik zu Mehtap Kazars Neuübersetzung
- Martin Langner: Emil Kuh in Troppau. Eine Miszelle
- Hargen Thomsen: Rezension von Reinhard Heinritz, Proteus der Verwandlungskünstler
- Berichte von Sekretär und Museumsleiter