Kulturfenster „Augenblicke“

Aus dem wenig genutzten Schaufenster eines örtlichen Elektrobetriebs entstand im Frühjahr 2023 ein neuer Hingucker: das Kulturfenster „Augenblicke“. Passanten können hier einen Augenblick stehenbleiben und etwas über die Geschichte und Kultur von Wesselburen und Dithmarschen erfahren – rund um die Uhr und kostenlos. Zu Hebbels 210. Geburtstag wurde das Kulturfenster mit der ersten Ausstellung zum Thema „Erinnerungen“ eröffnet, wovon ein Teil Hebbels Tagebuchaufzeichnungen gewidmet ist. Wer möchte, kann den Literaten via Augmented Reality zum Leben erwecken und sich einige Passagen vorlesen lassen.

Im Kulturfenster erinnern sich in Tagebüchern und Gesprächen auch Menschen aus Wesselburen und Umgebung an ihre Kindheit, an ihre Schulzeit, ans Heranwachsen und an schöne und herausfordernde Momente in ihrem Leben.

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Hebbel trauert um Lampi
Am Tag nach dem Tod seines geliebten Eichhörnchens notierte Hebbel in seinem Tagebuch die Gedanken und Gefühle, die ihn bewegten. Der Verlust von „Herzi-Lampi-Schatzi“ schmerzte ihn so sehr, dass er sich vornahm, fortan alle Lebewesen zu ehren: „Ich werde nie wieder eine Maus oder auch nur einen Wurm zertreten“.

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Hebbels Erinnerungen
Kurz nach seinem 22. Geburtstag fing Hebbel an, Tagebuch zu führen. Schon in seinem ersten Eintrag war er sich sicher, dass seine Erinnerungen für die Nachwelt einmal von Bedeutung sein würden. Doch er wollte seine Gedanken auch für seine „eigene Erbauung in künftigen Zeiten aufbewahren“, als „ein Notenbuch meines Herzens“, schrieb Hebbel.

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Hebbel und die Flut
Überlieferte Heldengeschichten ließen den jungen Hebbel stolz an seine Vorfahren in Dithmarschen denken. Gleichzeitig schauderte ihm bei den Erzählungen von weniger heldenhaften Ereignissen der regionalen Geschichte und den Flutkatastrophen, von denen er als Kind selbst eine miterleben musste.

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Hebbel und die Poesie
In einem Tagebucheintrag beschreibt Hebbel, wie er als Jugendlicher seine Liebe zur Poesie entdeckte. Sein Schlüsselerlebnis hatte er demnach, als er seiner Mutter einen Vers aus einem Abendlied des Theologen Paul Gerhardt vorlas.

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Ausflug nach Meldorf
Ein Ausflug zu den Verwandten in Meldorf war ein Highlight für den jungen Hebbel – trotz des weiten Fußweges von 20 Kilometern pro Strecke. In seinem Tagebuch erinnerte er sich daran, dass er diese Wanderung als Achtjähriger einmal beinahe verpasst hätte – wegen fehlender Schuhe.

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Besuch bei den Verwandten
Seine enttäuschten Erwartungen über den Besuch bei den Verwandten in Meldorf schrieb Hebbel ebenfalls auf: Warum er dort die ganze Zeit nur auf dem Stuhl sitzen bleiben und Kräfte für den Rückweg sammeln sollte, blieb ihm ein Rätsel.

Adresse

Kulturfenster „Augenblicke“
Am Markt 7
25764 Wesselburen

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